Als Thermodrucker werden überlicherweise Etikettendrucker bezeichnet, welcher über Hitze (direkt oder indirekt) Etiketten bedrucken.
Daneben gibt es auf dem Markt noch Preisschilddrucker, welche ebenfalls als Thermodrucker bezeichnet werden können, da das Druckverfahren identisch ist. An dieser Stelle sollen jedoch rein die Etikettendrucker beschrieben werden. Für Interessierte:
Für gewöhnlich werden zwei verschiedene Arten von Thermodruckern eingesetzt, die Thermodirekt drucker sowie die Thermotransferdrucker.
Thermodirektdrucker sind die einfacheren Drucker der beiden Arten. Sie verfügen über einen Motor welcher ausschließlich den Vorschub der Etiketten betreibt. Wichtig zu wissen: Sie benötigen Etiketten mit einer speziellen thermosensitiven Oberfläche. Diese fühlt sich ähnlich an wie moderne Kassenzettel im Einzelhandel. Diese Beschichtung ist so konzipiert, dass sie sich bei Hitze schwarz verfärbt. Das Etikett wird also unter dem Druckkopf vorbei geführt und dieser erhitzt sich punktuell auf und erreicht so über die Veränderung der Oberfläche den Druck.
Eingesetzt werden verschiedene Qualitätsstufen von Oberflächen bzw. Beschichtungen. Die unterste Qualitätsstufe bilden die sogenannten Thermo-Eco, die beste Qualitätsstufe Thermo-Top. Dazwischen befindet sich die mittlere Stufe Semi-Top. Die Qualitätsstufen unterscheiden sich einerseits durch die mögliche Druckqualität, d. h. wie sauber ist die Schrift. Andererseits auch durch die Haltbarkeit des Drucks.
Das ist nämlich der entscheidende Nachteil der Thermodirektverfahrens. Da der Druck über direkte Hitze auf der Oberfläche erreicht wird, kann dies natürlich auch über Umwege geschehen. Dies ist sowohl der Fall bei größerer Hitze allgemein, aber eben auch insbesondere bei längerer direkter Sonneneinstrahlung. Daneben ist die Oberfläche oftmals nicht optimal abriebsfest.
Das Thermodirektverfahren kommt also im wesentlichen dort zum Einsatz wo die Lesbarkeit auf einige Tage (z. B. Logistiketiketten) oder Wochen (z. B. Eierschachtelkennzeichnung) beschränkt sein kann und ist. Soll sichergestellt sein dass der Etikettenaufdruck länger lesbar bleibt so bietet sich als Alternative das Thermotransferverfahren an.
Vorteil der Thermodirektdrucker ist dass als Verbrauchsmaterial lediglich die Etiketten anfallen. Dies erleichtert sowohl den Materialwechsel innerhalb der Anwendung wie auch den Bestellvorgang der Materialien.
Im Gegensatz zu den Thermodirektdruckern erfolgt bei den Thermotransferdruckern der Druck nicht direkt, sondern es ist ein sogenannten Transferband dazwischen. Der Druckkopf erhitzt also das Transferband, dieses verflüssigt sich punktuell und wird so auf das Etikett aufgebracht.
Ein Transferdrucker benötigt nun zwei kleine Motoren. Einmal für den Etikettenvorschub. Und einmal für die Vorschub der Transferfolie. Wichtig zu wissen: Jeder Drucker, welcher als Transferdrucker verwendet werden kann, kann auch als Direktdrucker verwendet werden. Dann erhitzt der Druckkopf wie oben beschrieben das Etiketten direkt.
Da Thermotransferdrucker beide Druckarten beherrschen, und dadurch auch einen Motor mehr eingebaut haben, sind Sie die höherwertigeren und teureren Drucker.
Das muss jedoch nicht für das Druckverfahren bzw. die laufenden Kosten stimmen. Im Thermotransferfahren werden normale Papieretiketten eingesetzt, ohne Thermobeschichtung. Dadruch fällt der Preis für die Etiketten. Hier gibt es natürlich auch Qualitätsunterschiede, wie man dies vielleicht vom normalen DIN A4 - Papier gewohnt ist. Manches Papier ist rauher, manches leicht beschichtet und damit glatter und wirkt somit hochwertiger.
Was jedoch zwingend zum Druck benötigt wird ist das sogenannte Transferband. Je nach Anwendungsart und Zweck besteht dies aus verschiedenen Materialen. Üblich sind Wachs, Harz oder auch Wachs/Harz-Mischungen. Wachs sorgt für einen schönen Druck, ist jedoch etwas weich was je nach Oberfläche zu Laufspuren führen kann. Harz wiederum ist sehr hart, verläuft absolut nicht, ist optisch aber nicht so ansprechend. Deshalb werden oftmal Wachs/Harz-Mischungen verwendet. Abgestimmt auf die Papieroberfläche und nach Anwendung erhalten Sie so ein dauerhaftes und schönes Druckbild.
Üblicherweise wird ausschließlich die Farbe schwarz verwendet. Für Sonderfälle können jedoch auch farbige Transferfolien bestellt werden. Je nach Zusammensetzung werden diese dann kundenindividuell gefertigt.
Im wesentlichen werden drei verschiedene Größen von Druckern unterschieden, die ganz kleinen mobilen Drucker (können z. B. am Gürtel getragen werden), die mittleren Desktop-Drucker sowie die großen Industriedrucker.
Mobile Thermodrucker arbeiten fast ausschließlich im Thermodirektdruck. Der Grund dafür liegt in der Handhabung: Die Drucker sollen leicht und kompakt sein. Dem würde ein zusätzliches Verbrauchsmaterial samt Motor nicht entsprechen.
Verwendung finden die mobilen Thermodrucker überwiegend im Einzelhandel sowie in der Logistik.
Der linke Thermodrucker ist der kleinere von beiden mit einer Druckbreite von 2 Zoll (entspricht ca. 5,08 cm). Der rechts abgebildete Drucker ist der größere 4 Zoll - Drucker (Druckbreite 10,16 cm).
Desktop-Drucker werden kleinere, jedoch stationäre Drucker genannt. Oftmals befinden diese sich direkt am Arbeitsplatz, z. B. auf dem Bürotisch. Angeboten werden diese wie die mobilen Drucker in den Größen 2 Zoll und 4 Zoll. Jedoch mit einem Unterschied: Desktop-Drucker sind auch, Ausnahmen bestätigen die Regel, als Transferdrucker erhältlich. Oftmals erkennt man von außen das Druckverfahren gar nicht, d. h. die Drucker sehen gleich aus egal ob Thermotransferdrucker oder Thermodirektdrucker.
Desktop-Drucker werden verwendet für kleinen bis mittelgroßen Bedarf, meist in einem Bereich bis einer halben Million Etiketten. Ihr Vorteil ist, dass sie vergleichsweise wenig Platz benötigen. Dies wiederum spiegelt sich im Nachteil dass dementsprechend nur kleinere Etikettenrollen (bzw. auch Transferfolien) eingesetzt werden können.
Bei einem großen Mengenbedarf bieten sich Industriedrucker an. Dadurch, dass diese den doppelten Rollendurchmesser aufnehmen können finden auf der Etikettenrolle ca. viermal so viele Etiketten platz. Dadurch verringert sich die Wechselzeit enorm. Ein weiterer Vorteil großer Rollen ist die geringe Eigenwicklung der Etiketten. Bei kleineren Rollen, insbesondere in Verbindung mit längeren Etiketten, rollen sich diese gerne ein (was natürlich nicht erwünscht ist).
In der Regel beherrschen alle Industriedrucker sowohl das Transferverfahren wie auch den Thermodirektdruck. Die Zollbreite fängt für gewöhnlich bei 4 Zoll an. Es gibt sogar Drucker mit einer Druckbreite über 10 Zoll - diese sind aber nicht die Regel.
Als intelligente Drucker werden im allgemeinen solche mit einer On-board-Intelligenz bezeichnet. Dies sind meistens Stand-Alone-Drucker bei welchen eine Eingabe über ein Display oder eine Tastatur erfolgen kann. Diese wandelt der Drucker durch Rechenleistung in den Druck um.
Intelligente Drucker verfügen über einen kleinen Chip sodass Rechenleistung möglich ist. Daneben verfügen sie über ausreichend Speicher damit verschiedene Etiketten gespeichert werden können. Ebenso verfügen sie über eine Real-Time-Clock - der Drucker weiß also immer das aktuelle Datum und die aktuelle Uhrzeit.
Oben bildlich dargestellt jeweils zwei 2-Zoll-Drucker von Sato. Einmal der TH2 mit praktischer integrierter Tastatur und 1-farbigem Display. Auf der anderen Seite der modernere FX3 mit Vollfarbendisplay mit Touchfunktion. Beide Drucker können sowohl über die Steckdose als auch über einen Akku betrieben werden.