Da der Preisauszeichner in der Praxis viele verschiedene Bezeichnungen hat möchte ich Ihnen hier nur ein paar aufzählen welche mir in der Praxis immer wieder zu Ohren kommen:
Obwohl technisch identisch wird die Bezeichnung an den Einsatzzweck angepasst. So existieren verschiedene Begriffe je nach Funktion.
Die Geschichte des Handauszeichners beginnt vor über 60 Jahren Anfang des Jahres 1959 in Hirschhorn am Neckar (Hessen). Hier erfand und entwickelte einer der Gründer von METO, Oskar Kind, den ersten Handauszeichner. Getauft wurde er auf den Namen "Jedermann". Damals waren die Handauszeichner noch überwiegend aus Metall, heute werden vermehrt Kunststoffe eingesetzt. Dadurch verringerte sich das Gewicht deutlich und die Handauszeichner wurden handlicher. Heute sind lediglich noch Kleinteile wie Federn oder Schrauben aus Metall.
In Hirschhorn beheimatet ist die Firma K-D Hermann GmbH welche unter der Marke contact Auszeichnungssysteme ebenfalls Preisauszeichner herstellt. Hier wird die überwiegende Anzahl an Komponenten vor Ort hergestellt und verbaut.
Untenstehend werden die einzelnen Bauteile detailliert erläutert. Hier möchte ich lediglich kurz die grundsätzliche Funktionsweise beschreiben. Der Handauszeichner ist ein mechanisches Gerät, welches über Muskelkraft bedient wird. Dadurch das der Griff zusammengedrückt wird, erfolgt gleichzeitig der Druck sowie auch der Etikettenvorschub. Der Vorteil an diesem mechanischen Gerät ist, dass der Bediener vollständige Mobilität hat.
Als Druckwerk wird das Teil benannt, an welchem die zu druckenden Ziffern bzw. Buchstaben eingestellt werden. Das Druckwerk gibt es je nach Größe in verschiedenen Varianten:
Natürlich muss nicht immer jede Stelle bedruckt werden, denn es wird immer auch eine Leerstelle eingefügt. Es ist eine Vielzahl an Standard-Druckwerken erhältlich. Insbesondere für den Handel gibt es hierzu spezielle Druckwerke für €-Auszeichnung, Grundpreisauszeichnung (mit Angaben "kg", "100 g", "St" u. v. m.). Aber auch für die Industrie wurden viele Druckwerke entwickelt, insbesondere für die Auszeichnung mit Datum und Chargennummer. Durch einen modernen Laser sind wir jedoch auch in der Lage, individuell auf Kundenwunsch abgestimmte Druckwerke zu produzieren.
Das Druckwerk besteht also aus mehreren einzelnen Zahlenbändern, die aufgereiht eine Zeile ergeben. In den meisten Fällen befinden sich die Zahlen doppelt auf dem Zahlenband. Einmal die sogenannten "Sichtzahl", welche Sie oben sehen und mit welcher Sie vorgeben welche Zahl gedruckt werden soll. Unten befindet sich die sogenannte "Druckzahl". Diese wird auf das Etikett aufgedruckt.
Befestigt sind die Druckwerke je nach Modell unterschiedlich. Entweder über eine einfache Steckverbindung. Oder das Druckwerk wird über zwei Schrauben direkt am Gerätegehäuse befestigt.
Die Farbrolle ist rund und länglich und wird aus einem Schaumstoff hergestellt. Dieser Schaumstoff wird anschließend in eine spezielle Tinte getunkt, so dass die Farbrolle Farbe abgeben kann. Für gewöhnlich sind ausschließlich Farbrollen in der Farbe schwarz erhältlich.
Die Farbrolle sorgt dafür, dass Tinte auf die oben genannte "Druckzahl" gebracht wird. Während der Griff zusammengedrückt wird, wird die Farbrolle auf der Unterseite des Druckwerks geführt. Dabei gibt die Farbrolle eine geringe Menge Tinte ab, welche anschließend auf das Etikett gebracht wird.
Je nach Anforderung gibt es verschiedene Farbrollen, z. B. werden im Textilbereich Farbrollen eingesetzt welche weniger Tinte enthalten (damit keine Tinte auf andere Textilien abfärbt). Im Außenbereich finden desweiteren spezielle Farbrollen Anwendung welche eine spezielle UV-Tinte haben.
Durch das Zusammendrücken des Griffs wird wie geschildert die Farbrolle über das Druckwerk geschoben. Danach geht das Druckwerk direkt auf das Etikett bedruckt dieses dabei. Wird der Griff nun wieder losgelassen so erfolgt über den sogenannten Transport der Etikettenvorschub.
Diese hier vorgestellten Auszeichner werden weniger als Preisauszeichner verwendet, sondern vielmehr in der Industrie zur Kennzeichnung von Waren und Produkten. Diese speziellen Handauszeichner sind auch nicht von jeder Marke erhältlich.
PA-Auszeichner verfügen über ein ganz spezielles Druckwerk mit welchem mehrere Einstellungen möglich sind. Als Features verfügt das PA-Gerät über zwei Möglichkeiten der Zählung:
Mit diesem komplexen mechanischen Druckwerk können auch spezielle Anforderungen diverser Kunden befriedigt werden.
Pneumatik-Auszeichner werden nicht dadurch betrieben dass der Benutzer den Griff zusammendrückt, sondern über Luftdruck. Der Auszeichner wird an eine Luftdruckleitung angeschlossen. Der Druck erfolgt anschließend durch eines Drücken von seiten des Benutzers.
Spendgeräte sind im Prinzip Handauszeichner ohne Druckwerk, d. h. sie bringen selbst keinen Druck auf das Etikett auf. Im Normalfall ist das Etikett bereits mit einem Logo oder Text bedruckt. Da dieser immer identisch ist, kann auf ein Druckwerk verzichtet werden.
Theoretisch wäre es natürlich möglich die Etiketten von Hand auf die Ware aufzubringen. Da dafür aber ein vielfaches an Zeit notwendig ist verwendet man hierfür ein entsprechendes Spendgerät. Selbst für große Etiketten sind mittlerweile gute Spendgeräte verfügbar.
Neben den asiatischen Herstellern von Handauszeichnern gibt es in Europa im wesentlichen zwei Länder welche Handauszeichner produzieren: Italien und Deutschland. In beiden Ländern werden, wohl auch auf Grund der Lohnkosten, qualitativ hochwertigere Preisauszeichner gefertigt als dies im asiatischen Raum der Fall. Eine Ausnahme gilt jedoch für das japanische Unternehmen SATO, welche Handauszeichner zumindest im qualitativen Mittelfeld produziert.
bzw. Firmen aus Deutschland welche Preisauszeichner produzieren (lassen).
METO ist es zu verdanken dass die Preisauszeichner in Deutschland und Europa so weit verbreitet sind. Ende der 50er / Anfang der 60er wurde das damals neue und revolutionäre Modell "Jedermann" von METO in hohen Stückzahlen an den Einzelhandel verkauft. Gerade in dieser Zeit war der Bedarf an Handauszeichner groß da die Umstellung von Bedienladen zum Selbstbedienungsladen so wie wir ihn heute kennen erfolgte.
Jahrzehnte lang konnte man in der kleinen Stadt Hirschhorn stolz darauf sein dass mit METO der führende Hersteller Deutschlands von Preisauszeichner hier ansässig war und ist. Leider wurde im Jahr 2019 noch vor Weihnachten von der Geschäftsleitung von METO beschlossen Arbeitsplätze von Deutschland nach Rumänien zu verlagern. Die IG Metall berichtete darüber in Ihrer metallzeitung. In wieweit sich die Verlagerung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen von METO Hirschhirn hin zum EU-(Billiglohnland) Rumänien auf die Qualität und Lieferzeit auswirkt wird die Zukunft zeigen.
Trotz der für deutsche Arbeitnehmer vielleicht nicht nachvollziehbaren Entscheidung von METO Arbeitsplätze von Deutschland nach Rumänien zu verlagern soll doch gesagt sein dass in Deutschland sehr wohl noch eine gewisse Produktion ansässig ist und METO weiterhin ein wichtiger Arbeitgeber der Region ist und vorerst auch bleibt.
Nachdem die METO viele Jahre auf einen zweigleisigen Vertrieb setzte erfolgte in den letzten Jahren eine Trendwende hin zum dreigleisigen Vertrieb. Bis Anfang der 2010er Jahre erfolgte der Vertrieb der qualitativ hochwertigen (damals noch Made in Germany - Preisauszeichner) über hauseigene Angestellte (insbesondere im wichtigen Key-Account-Bereich) sowie über selbstständige Franchisenehmer. Die METO-Franchisenehmer waren hierbei für die Betreuung der kleinen und mittleren Kunden zuständig und konnten diese Kunden auch außerhalb des METO-Produktportfolios zum Beispiel mit Kassenrollen und EC-Cash-Rollen versorgen. In den letzten Jahren setzte METO jedoch nicht mehr ausschließlich auf den Vertrieb durch professionelle Mitarbeiter und eigens geschulte und eng verbundene Franchise-Nehmer sondern baute den Onlinevertrieb stark aus. Dabei erfolgt der Vertrieb im Internet nicht über einen hauseigenen Shop, vielmehr werden die METO-Preisauszeichner über amazon und andere diverse Shops vertrieben. Es ist verständlich dass die METO-Geschäftsführung auch am mittlerweile sehr wichtigen Onlinemarkt teilhaben möchte. Als kleines Manko kann man für den Kunden ausmachen dass die Regel "METO-Preisauszeichner gekauft vom geschulten Fachmann" so leider keine uneingeschränkte Gültigkeit hat.
Auf die einzelnen Modellreihen METO classic, METO ProLine und METO EAGLE werde ich an anderer Stelle ausführlich eingehen.
Ebenfalls in Hirschhorn (wohl nicht ganz zufällig) ansässig ist die Firma K-D Hermann GmbH welche die Handauszeichner der Marke contact produziert. Hier werden auch wirklich noch alle Preisauszeichner und Etiketten am Stammsitz herstellt so dass mit Stolz behauptet werden kann: contact-Preisauszeichner Made in Germany.
Qualitativ, so meine persönliche Einschätzung, sind die contact-Preisauszeichner vergleichbar mit jenen der Marke. Wobei jeder Preisauszeichner seine Stärken wie auch Schwächen hat. Einen Vergleich der unterschiedlichen Modell sowohl von contact als auch von METO finden hier (Modellvergleich Preisauszeichner)
Die K-D Hermann GmbH fertigt die contact-Preisauszeichner als inhabergeführtes Unternehmen mit großer Leidenschaft hinsichtlich der Qualität und legt sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit. So verfügt die Firma neben der ISO-Zertifizierung 9001 auch über eine FSC-Zertifizierung. Damit ist sichergestellt dass Holz- und Papiermaterialien ausschließlich aus nachhaltiger Waldwirtschaft verwendet werden. Die Sicherstellung dessen dass für die Etikettenproduktion nur nachhaltige Materialien verwendet werden erfolgt über die Produktkettenzertifizierung.
Seit über 40 Jahren werden unter der Marke contact verschiedene Produkte hergestellt, insbesondere sind dies
contact bzw. die K-D Hermann GmbH bietet seine Preisauszeichner ebenfalls in (zwei) verschiedenen Serien an. Das neueste Modell ist die contact premium welche über mehrere Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger verfügt. Das Vorgänger-Modell wird unter den Namen "contact air" oder "CreenLine" vertrieben. Neben qualitativen Unterschieden herrscht ebenfalls ein preislicher Unterschied zwischen den beiden Modellen. Das Modell contact premium ist, entsprechend auch seiner Qualität, ganz oben angesiedelt. Das Modell "CreenLine" spielt in der mittleren Preisliga.
Als dritte deutsche Firma im Bunde kann noch die irex Etiketten und Auszeichnungsgeräte GmbH & Co. KG erwähnt werden. Die Firma aus dem schwäbischen Wolfschlugen vertreibt Ihre irex-Preisauszeichner unter der Bezeichnung EVO. Der Herstellungsort der irex Preisauszeichner ist mir indes nicht bekannt. Historisch waren die
Handauszeichner viel in Apotheken, Bäcker und Metzger zu finden. irex verwendet für seine Auszeichner teilweise andere Etikettenformate als die beiden anderen Hersteller contact und
METO.
Insgesamt lässt sich feststellen dass der Marktanteil von irex geringer ist als der der Marktführer. Auch die Auswahl an Preisauszeichner ist geringer - es werden weniger Modelle angeboten.
Natürlich konnte und hatte sich jeder Hersteller von Preisauszeichnern verschiedene passende Etikettenformate überlegt. Dennnoch stechen aber ein paar Formate hervor die überwiegend von den Kunden (zumindest in Deutschland) verwendet werden.
METO ist bekannt für seine Wellenrand-Etiketten. In den kleineren Formaten wird fast ausschließlich das Wellenrad-Etikett verwendet. Lediglich in den größeren Formaten werden die schlichteren Rechteck-Etiketten verwendet. Aus meiner Erfahrung würde ich subjektiv sagen dass die vier meist verwendeten METO-Etikettenformate folgende sind:
Gerade in Deutschland gab METO quasi per hohem Marktanteil die Etikettenformate vor. Bei contact wollte man mit seinen Preisauszeichnern zuerst einen anderen Weg wählen und setzte auf minimal kleinere Etikettenformate. So waren und sind z. B. contact-Preisauszeichner in den Formaten 25x12 und 25x16 erhältlich. Wettbewerbtechnisch hatte dies den Vorteil, dass METO keine Etiketten in diesem Format liefern konnte und somit sichergestellt war das auch wirklich original contact-Etiketten in den contact-Handauszeichnern laufen. Dennoch gibt es die diversen Modelle von contact nun auch in den üblichen Formaten mit einer Breite von 26 mm. Dennnoch soll betont werden dass sich contact hier ein deutlich breiteres Portfolio an Etiketten bewahrt hat. Als Beispiel soll einmal das METO-Etikett 26x12 gelten. contact kann hier in relativ kurzer Fertigungszeit Etiketten in den verwandten Formaten liefern:
METO selbst ist natürlich ebenfalls in der Lage diese Etiketten zu fertigen und zu liefern - war jedoch in der Vergangenheit nicht in der Regelmäßigkeit vorgesehen.
Weiterhin bietet contact das beliebte Etikettenformat 37x19 im Rechteck-Format an. Dieses Etikett ist insbesondere beliebt bei der Kennzeichnung von Eierschachteln.
Die irex-Preisauszeichner sind ebenfalls in den üblichen Formaten 26x12 und 26x16 erhältlich. Daneben ist der jedoch der EVO I17 mit seinem 31x19 bekannt, welche eine Sonderform darstellt.