Als Etiketten bezeichnen zumindest wir alle kleineren (z. B. bis max. DIN A4) Karton-/Papier- oder Klebeetiketten, mit deren Hilfe ein Produkt gekennzeichnet wird. Etiketten können über verschiedene Wege an ein Produkt angebracht werden.
Das wohl geläufigste Etikett ist das Klebeetikett. Und wie das im Leben so ist gibt es auch hier wieder sehr viele verschiedene Arten von Klebeetiketten. Gemein haben Sie jedoch größtenteils verschiedene Eigenschaften. Die Oberfläche besteht zumeist aus Papier (hier gibt es verschiedene Sorten, dazu später), auf der Unterseite sich der Kleber (auch Gummierung genannt) befindet. Das Etikett (also Papieroberfläche mitsamt Kleber) befindet sich auf einem sogenannten Trägerpapier. Das Trägerpapier hat auf der Oberseite eine Silikonschicht. Damit ist es möglich, das Etikett leicht vom Trägerpapier zu lösen. Auf der Rückseite des Trägerpapiers befindet sich oft gewöhnlicher Kunststoff oder verschiedene Papierarten.
Je nach Anforderung muss die Haftung der Klebeetiketten an die Anforderungen des Kunden angepasst werden. Aus diesem Grunde gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Gummierungen. An dieser Stelle möchte ich einmal die wichtigsten kurz erläutern:
Eine Besonderheit stellen sogenannte Dublex-Etiketten dar. Diese Etiketten zeichnen sich durch eine zweite Gummierungsschicht aus. Dadurch besteht die Möglichkeit diese Etiketten erneut aufzukleben. Dies wird beispielsweise zur Dokumentation (erstmaliges aufkleben auf dem Produkt, danach in einem Dokumentationsheft). Besonders häufig finden die Dublex-Etiketten Anwendung wenn sie gleichzeitig als sogenannte Sterilisationsetiketten / Indikatoretiketten verwendet werden.
Im Gegensatz zum Klebeetikett wird das Kartonetikett nicht direkt auf dem Produkt aufgeklebt, sondern mit Hilfe eines Textilfadens angebracht. Hierzu gibt es zwei Varianten:
Die Anbringung mit Textilpistole und Textilfaden geht schneller, allerdings muss hier oftmals durch die Kleidung geschossen werden. Damit hier keine Schäden an der Ware entstehen gibt es extra feine Fäden. In anderen Fällen, z. B. bei Schuhen, ist das durchschießen aber nicht möglich, oder wie bei teurer Kleidung, nicht erwünscht. Für diese Fälle bietet sich der Sicherheitssteckfaden an. Dieser wird manuell angebracht.
Damit die Kartonetiketten entsprechend angebracht werden können, haben diese ein entsprechendes Stanzloch. Dies ist entweder perforiert oder schon direkt ausgeblasen.
In den meisten Fällen werden nur zwei unterschiedliche Materialien verwendet:
Die Form der Auslieferung hängt vom Kundenwunsch ab. Die günstigste Möglichkeit ist die Lieferung auf Rolle. Nachteil daran ist, dass die Etiketten dann selbst eine kleine Biegung aufweisen, welche auch nach einiger Zeit bestehen bleibt. Deshalb wird hochwertige Ware häufig mit Kartonetiketten ausgezeichnet, welche Stapelweise ausgeliefert wird.
Alle Etiketten können standardmäßig neutral (d. h. weiß) geliefert werden, oder aber auch mit Logodruck und / oder einer Farbe. In der Aufbringung der Daten beim Kunden unterscheidet man jedoch das Oberflächenmaterial.
Etiketten mit Standardpapier können Sie sich an der Oberfläche wie gewöhnliches Papier vorstellen. Um dieses zu beschriften benötigen Sie ein zusätzliches Medium. Bei den Handauszeichnern ist dies Tinte (Farbrollen), bei den Thermotransferdruckern ist dies die Transferfolie. Die Transferfolie wird vom Drucker erhitzt und dadruch auf das Etikett aufgebracht.
Natürlich gibt es auch hier Qualitätsunterschiede. Einfaches Papier ist eher rau und sieht unter dem Mikroskop sehr uneben aus. Hier verläuft dann der Druck etwas und sieht nicht mehr so scharf aus. Daneben gibt es dann beschichtetes Papier, welches glatter ist und einen schärferen Druck ermöglicht. Hier kommt es auf die Erfahrung des Produzenten an, ein glattes Papier zu liefern, auf welchem der Druck nicht verläuft, aber dennoch schnell trocknet.
Ist es gewünscht die Daten ohne ein zusätzliches Medium aufzubringen bietet sich die Thermobeschichtung an. Hier wurde auf das Papier eine sogenannten thermosensitive Schicht aufgebracht. Diese Schicht verfärbt sich bei Hitze schwarz. Punktgenau gesteuerte Hitze ermöglicht so einen klaren Druck. Der Vorteil liegt auf der Hand: Als Verbrauchsmaterial fallen lediglich die Etiketten an. Der Nachteil besteht darin, dass die Haltbarkeit abhängig von der Außenumgebung ist. Insbesondere bei vorhandener UV-Strahlung und Hitze verblasst der Druck nach einiger Zeit und wird schnell unleserlich.
Darum kann Grundsätzlich empfohlen werden: Etiketten, bei welchen eine lange Lesbarkeit gewährleistet sein muss, werden mit Transferfolie oder Farbrollen bedruckt. Das ist z. B. bei Typenschilder, langen Mindesthaltbarkeitsdatum oder Chargennummern der Fall. Etiketten mit einer kurzen Lebensdauer wie z. B. Versandetiketten werden wiederum im Thermodirektverfahren gedruckt.